Die Virensaison ist im vollen Gange. Das wir laufend mit einer Vielzahl an Viren und Bakterien in Kontakt kommen ist nicht zu vermeiden und auch wichtig zur Stärkung unseres Immunsystems. Schön wäre es jedoch, wenn nicht mit jedem Virus ein Krankenstand mit Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Co einhergehen. Doch was kann man selbst dazu beitragen?
So kann ich mein Immunsystem stärken:
Ausreichend Bewegung, idealerweise an der frischen Luft
Stress reduzieren
Gesunde Ernährung
Viel trinken
Viel Schlaf
Nikotin und Alkohol vermeiden/reduzieren
Wie beeinflusst die Faszie das Immunsystem?
Sämtliche Faktoren, die zur Stärkung des Immunsystems beitragen, tragen auch zur Verbesserung der Fasziengesundheit bei. Doch warum ist eine gesunde Faszie für unser Immunsystem wichtig?
Die Faszie besteht zu einem sehr hohen Anteil aus Wasser. In diesem Wasser schwimmen Makrophagen (=Fresszellen) herum. Diese sind Teil des Immunsystems und sorgen dafür, dass Zelltrümmer, Bakterien usw. „aufgefressen“ werden. Ist der Wasseranteil in der Faszie z.B. aufgrund von Bewegungsmangel, ungesunder Ernährung, zu viel Stress reduziert, können die Makrophagen nicht mehr richtig arbeiten. Das heißt: In einer gesunden Faszie werden Abfallstoffe ständig abtransportiert, in einer verklebten Faszie ist dies nur sehr eingeschränkt möglich. Unser Ziel sollte es daher sein, das Fasziengewebe möglichst elastisch bzw. mobil zu erhalten.
Ein Faktor, der auch einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem hat sind Schmerzen. Schmerzen, vor allem chronische (länger bestehende) führen einerseits zu einer Ausschüttung von Stresshormonen andererseits zu einem Bewegungsmangel. Beides bewirkt ein Dehydrieren des Gewebes und folglich einer Schwächung des Immunsystems. Sollten Sie an Schmerzen und ständigen Infekten leiden, empfehle ich Ihnen diese ehestmöglich behandeln zu lassen und nicht weiter aufzuschieben.
Meine Tipps für eine gesunde Faszie und ein widerstandsfähiges Immunsystem:
Die Tipps richten sich an Personen, die keine orthopädischen oder internistischen Beschwerden haben. Vorhandene Probleme mit dem Bewegungsapparat, Herz oder Lunge bitte zuerst mit einem Spezialisten abklären.
1) Allgemeine Bewegung:
Bewegen Sie sich 20min (oder mehr) pro Tag so intensiv an der frischen Luft, dass der Kreislauf in Schwung kommt (mind. 10min am Stück) z.B. zügiges Gehen mit oder ohne Stöcke, Joggen, Springschnurspringen
2) Fazienrollen:
Rollen Sie mit einer Faszienrolle die Beine und den Rumpf langsam und mit Druck aus. Dadurch wird das Wasser im Gewebe in Bewegung gehalten und Verklebungen vorgebeugt bzw. gelöst.
3) Faszien Yoga:
Faszienyoga stärkt das Immunsystem einerseits durch die geringere Ausschüttung von Stresshormonen, andererseits durch die perfekte Kombination von Kräftigung und Dehnung.
Meine Lieblingspositionen für den Winter, die auch für Anfänger geeignet sind:
Die Kobra = Bhujangasana
Ausgangsstellung: Bauchlage;
Die Füße werden etwa hüftbreit auseinandergelegt, die Stirn auf der Matte aufgelegt, die Hände unter den Schultern abgesetzt
Die Beine und Füße aktiv in den Boden drücken
Den Oberkörper hochheben, die Ellbogen eng am Körper halten
Die Schulterblätter zusammen und Richtung Hüften ziehen
Kopf nach vorne oben bewegen
Einige Atemzüge in der Position verweilen (idealerweise im Atemverhältnis Einatmung 4sec Ausatmung 6sec)
Achtung: Es sollte darauf geachtet werden, dass die Beine die gesamte zeit aktiv sind und aktiv in den Boden gedrückt werden. So wird der untere Rücken geschützt
Der Drehsitz= Ardha Matsyendrasana
Ausgangsstellung: Langsitz;
Das rechte Bein anwinkeln und neben das linke Knie auf die linke Seite stellen
den linken Arm beugen und den Ellbogen rechts an das Knie legen
beim Einatmen den Oberkörper lang machen, beim Ausatmen versuchen die Position zu halten
Einige Atemzüge in der Position verweilen (Atemverhältnis 4 sec Einatmen, 6sec Ausatmen)
Halbmond zur Seite = Ardha Chandrasana
Ausgangsstellung: aufrechter Stand
Füße hüftbreit auseinander stellen
einatmen, beide Arme nach oben strecken, Hände kreuzen, Zeigefinger zeigt nach oben,
mit der nächsten Einatmung weit nach oben strecken, ausatmen zur linken Seite beugen, die Finger ziehen die Schulter über die gesamte Dauer nach oben raus
In die rechte Flanke atmen (4sec Einatmen, 6sec Ausatmen)
Achtung: das Becken und der Oberkörper sollen sich nicht verdrehen.
5) Akupressur Matte:
Viele Personen leiden bei Infekten an Verspannungen im Rücken und Kopfschmerzen, die durch Verklebungen ausgelöst werden. Hier kann eine Akupressur Matte helfen. Außerdem wirkt sie nach einem langen, anstrengenden Tag entspannend und hilft auf diese Weise Stress zu reduzieren.
Mein Fazit:
Die Faszie ist ein erstaunliches Gewebe und hat einen unglaublichen Einfluss auf unseren Körper. Aus eigener Erfahrung und dem Feedback meiner Patienten kann ich jedem empfehlen für eine gesunde Faszie zu sorgen. Man fühlt sich fitter, gesünder, widerstandsfähiger, energiegeladener und steckt Infekte leichter weg. Sollten Sie immer wieder an Infekten leiden, oder Ihr Immunsystem präventiv stärken wollen, können Sie mich gerne kontaktieren.
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Quellen:
Roßmann, Lowers (2017). Faszie trifft Muskel. Meyer&Meyer Verlag: Aachen.
Florian Hockenholz (2022, 2023). Faszienyoga. Fortbildungen im Physiozentrum für Weiterbildung: Wien.
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